Das Hamam-Ritual ist eine alte Methode für die Pflege des Körpers und des Geistes. Es ist eine Verbindung der traditionellen Kosmetikbehandlungen aus Nahem Osten mit der modernen Körperpflege. Worin besteht Hamam? In welche Etappe lässt sich die Behandlung gliedern?

Wie funktioniert Hamam?

Früher bedeutete das Wort „Hamam“ (auch „Hammam“) ein reich verziertes, großes Gebäude, das aus ein paar Räumen bestand. Im ersten Raum, meistens mit der Kuppel, zogen sich die Menschen aus und badeten in einem speziellen Badeplatz. In den nächsten, luxuriösen Räumen bereiteten sie sich auf die wichtigste Etappe der Behandlung vor: also aufs Dampfbad, wo die Wassertemperatur fast 50 Grad Celsius hoch war. Dort wurden sie ebenfalls massiert und mit exotischen Ölen eingesalbt. Der nächste Raum war ein warmer Saal, wo sich die Menschen wuschen und die Körper trockneten. Hamam kam nach Europa zusammen mit Arabern während der Eroberung des Spaniens und mit ottomanischen Türken, die nach Ungarn und auf den Balkan kamen.

In der heutigen Form ist Hamam immer noch eine Verbindung der Reinigung, tiefenwirksamen Körperpflege und Linderung der Seele. Die Behandlung kann entweder im Kosmetikstudio oder zu Hause durchgeführt werden.

Vier Etappen des Hamam-Rituals

Das Hamam-Ritual besteht aus vier Etappen, die sich miteinander ergänzen. In einigen Kosmetikstudios wurde die traditionelle Hammam-Behandlung etwas verändert und an heutige Pflegemethoden angepasst.

Hamam – Etappe I. Feuchtigkeitsspende

Die erste Etappe findet in Sauna statt, wo der warme Wasserdampf die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und weich macht. Die Hautporen werden geöffnet und Toxine werden entfernt. In häuslichen Bedingungen ist es ausreichend, eine lange, warme Dusche zu nehmen.

Hamam – Etappe II. Reinigung und Peelen

In traditionellen türkischen Bädern heißt diese Etappe „Hararet“ und besteht im Waschen des Körpers mit dem Schaum der Savon Noir-Seife (es geht um die schwarze, natürliche Kaliumseife, die aus Öl und zerdrückten schwarzen Oliven entsteht). Seine Rezeptur ist seit Langem dieselbe. Wenn Savon Noir auf die leicht feuchte Haut aufgetragen wird, verändert sich in einen cremigen, braunen Schaum. Die Seife spendet Feuchtigkeit, schuppt leicht, entfernt abgestorbene Zellen und regt den Kreislauf an.

Zur Massage, die in arabischen Ländern „Oumalik“ heißt, kann entweder Kessa-Handschuh oder ein Badeschwamm verwendet werden. Tragen Sie eine kleine Dosis der Seife auf den feuchten Handschuh auf, reiben bis ein Schaum entsteht und massieren den Körper von Beinen in Richtung des Herzens. Eine solche Massage soll ein paar Minuten dauern – so wird die abgestorbene Haut geschuppt und der Blutkreislauf angeregt. Nach der Massage soll die Haut genau gespült und getrocknet werden.

Hamam – Etappe III. Reinigung mit Ghassoul-Tonerde

Diese Etappe liefert der gereinigten Haut die wertvollen Nährstoffe. Die Ghassoul-Tonerde wird seit dem 12. Jahrhundert in Marokko (im Atlas, Moulouya-Tal) abgebaut. Wenn sie mit Wasser vermischt wird, entsteht ein Schaum mit reinigenden Eigenschaften, mit dem sowohl die Haut als auch das Haar gereinigt werden können. Sie wirkt ebenfalls entfettend, absorbiert den Schmutz, spendet Feuchtigkeit, verbessert die Elastizität der Haut und strafft. Während des Hamam-Rituals wird Ghassoul mit Wasser vermischt. Der entstandene Brei wird auf die Haut aufgetragen. Wenn er trocknet, also nach ein paar Minuten, soll er mit leicht warmem Wasser ausgewaschen werden.

Hamam – Etappe IV. Salben und Massage

Die letzte Etappe der Behandlung besteht im Einmassieren eines Öls in den Körper. Das Produkt soll eine erholende und pflegende Wirkung haben. Hier bewährt jedes natürliche Pflanzenöl. Am meisten wird jedoch das Arganöl gewählt. Es soll leicht in den Körper eingerieben werden. Wenn das Öl in die Haut einzieht, können Sie sich anziehen.